Gebhardt, P. (2020). Schlauere Babys durch Cholin? Nutrition-Press, 1, 36-39.

Mit der Nahrung werden täglich etwa 50 mmol „labile“ Methylgruppen aufgenommen. Dies sind –CH3-Einheiten, die im Stoffwechsel auf andere Verbindungen übertragen werden können. Die überwiegende Nahrungsquelle für Methylgruppen (ca. 60%) bildet Cholin, das in Form des Phospholipids Phosphatidylcholin in den Zellmembranen pflanzlicher und tierischer Zellen enthalten ist. Methylgruppen werden benötigt für die „Remethylierung“ des, als schädlich angesehenen Stoffwechselintermediats Homocystein zu der Aminosäure Methionin. Daneben spielen Methylierungsreaktionen essentielle Rollen beim Aufbau von Zellmembranen, bei der Steuerung der Funktion der Gene und für die Synthese des Neurotransmitters Acetylcholin. Eine erhöhte Cholinaufnahme während der Schwangerschaft ist mit positiven Effekten auf die Entwicklung des Kindes assoziiert.