Magnesium bei Depressionen: Alternative und komplementäre Therapie

Gebhardt, P. (2021). Magnesium bei Depressionen: Alternative und komplementäre Therapie. AKOM, Dezember 2021, 32-35.

Selbsteinschätzung des Schweregrads der Depressivität anhand eines Gesundheitsfragebogens („Patient Health Questionair 9“). Ein PHQ-9-Wert zwischen 5-9 deutet auf eine leichte Depression hin. Bei Werten zwischen 10 und 14 liegt demnach eine moderate Ausprägung depressiver Symptome vor. Die Supplementation von täglich 248 mg Magnesium über 6 Wochen führte zu einer signifikanten Verbesserung der Symptome (die Linien in den Kästchen zeigen den Median, die Kästchen das 25%- bis 75%-Perzentil). (Tarleton 2017)

Magnesium wird für die Synthese verschiedener Neurotransmitter benötigt und spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel. Studien konnten zeigen, dass Depressionen bei einem Mangel häufiger auftreten bzw. dass eine Magnesium-Supplementation bei bestehender Erkrankung die Symptome in deutlich positiver Weise beeinflussen kann. Als bioverfügbare Magnesiumverbindungen werden dabei vor allem Magnesiumglycinat und Magnesiumtaurat empfohlen. Magnesiumtaurat zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass Taurin an der Regulation des Calcium-Gleichgewichts beteiligt ist und wie der Calcium-Gegenspieler Magnesium hinsichtlich seiner Blutdruck-normalisierenden Eigenschaften untersucht wird. Symptome einer Depression können ebenfalls durch einen Mangel an Folat und Vitamin B12 hervorgerufen werden. Auch ein Mangel an Vitamin D ist mit einer erhöhten Prävalenz depressiver Erkrankungen assoziiert. Daneben konnte aufgezeigt werden, dass die Omega-3-Fettsäure EPA bzw. eine Kombination aus EPA und DHA mit einem EPA-Gehalt von ≥60% Depressionen in signifikant positiver Weise beeinflussen können. Menschen mit Depressionen können von einer Psychotherapie sehr profitieren. Neben Erkenntnisgewinn und dem Erlernen von Bewältigungsstrategien für Probleme können diese Therapien auch dazu beitragen, ein positives Selbstbild wiederherzustellen. Bei entsprechenden Symptomen sollte deshalb unbedingt ein Psychiater bzw. Psychotherapeut hinzugezogen werden.