Kurkuma als Therapieoption bei degenerativen Gelenkerkrankungen

Gebhardt, P. (2018). Kurkuma als Therapieoption bei degenerativen Gelenkerkrankungen. Vitalstoffe, November 2018, 35-39.

Die Abbildung zeigt als Balkendiagramm die Beurteilung der Veränderung von Schmerzen und Steifigkeit bei Arthrose des Kniegelenks nach Behandlung mit Kurkuma bzw. NSARs.
In einer klinischen Untersuchung wurde die Wirksamkeit von Kurkuma mit einem NSAR bei Arthrose des Kniegelenks verglichen. Die Beurteilung der erzielten Verringerung von Schmerzen und Steifigkeit zeigte nach zwei und vier Wochen in beiden Gruppen ähnliche Ergebnisse.

Gelenkabnutzung und übermäßige mechanische Belastung führen zu degenerativen Gewebeveränderungen in den Gelenken (Arthrose). Gelenkbelastende Sportarten, Übergewicht und Gelenkfehlstellungen können zu einem vorzeitigen Gelenkverschleiß beitragen. In Deutschland sind nach einer Untersuchung des Robert-Koch-Instituts fast 18 % der Bevölkerung von arthrotischen Gelenkerkrankungen betroffen. Die Prävalenz steigt mit zunehmendem Lebensalter. Ab einem Alter von 65 Jahren sind knapp die Hälfte der Frauen und fast ein Drittel der Männer mit entsprechenden Symptomen konfrontiert.
Bei der Arthrose führt die mechanische Schädigung der Gelenkstrukturen zur Freisetzung von Gewebefragmenten. Über bestimmte Rezeptoren werden Immunzellen aktiviert, die Superoxid- und Stickoxidradikale bilden, um geschädigtes Gewebe und Zellfragmente abzubauen. Die hochreaktiven Radikale greifen jedoch auch benachbarte, „gesunde“ Zellstrukturen an. Eine entsprechende Entzündungsreaktion kann dadurch zur weiteren Gelenkschädigung beitragen.
Die medikamentöse Therapie der Arthrose mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSARs) zielt darauf ab, die Symptome zu mildern und das weitere Voranschreiten über eine Hemmung entzündungsassoziierter Prostaglandine zu bremsen. Durch eine verminderte Bildung von Magenschleim und neutralisierendem Bikarbonat können jedoch vor allem unerwünschte, gastrointestinale Nebenwirkungen auftreten.
Neben einer medikamentösen Therapie mit NSARs werden jedoch auch pflanzliche Wirkstoffe zur Behandlung der Arthrose untersucht. Das Gewürz Kurkuma wird seit Jahrhunderten als Heilmittel in der traditionellen Indischen Medizin eingesetzt. Die aktiven Inhaltsstoffe, die sogenannten Curcuminoide, zeigen anti-entzündliche und antioxidative Wirkungen. In klinischen Untersuchungen wurde eine, mit einer medikamentösen Therapie mit NSARs vergleichbare Wirksamkeit aufgezeigt. Da gravierende Nebenwirkungen bei der Behandlung nicht zu erwarten sind, bietet sich Kurkuma zur Therapie arthrotischer Gelenkerkrankungen besonders an.