Krillöl – Omega-3-Phospholipide für Fettstoffwechsel, Leber und Gehirn

Gebhardt, P., (2023). Krillöl – Omega-3-Phospholipide für Fettstoffwechsel, Leber und Gehirn, Vitalstoffe, 1/2023, 40-44.

Sojalecithin enthält gegenüber Sonnenblumenlecithin deutlich weniger Omega-6-Fettsäuren und weist einen geringen Antail an Omega-3-Fettsäuren auf. Krillöl enthält dagegen keine nennenswerten Mengen an Omega-6-Fettsäuren und zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren aus.

Der Antarktische Krill (Euphausia superba) ist eine Garnelenart, die im Südlichen Ozean in den Gewässern um die Antarktis lebt. Nahrungsmittel aus Krill enthalten hohe Konzentrationen an Proteinen und Vitaminen und sind deshalb ausgesprochen wertvoll für den Verzehr und die Verfütterung. Ein besonders interessantes Produkt aus Krill ist das Krillöl, das einen äußerst hohen Gehalt an Omega-3-Phospholipiden aufweist.
Phospholipide sind von zentraler Bedeutung für den Aufbau von Zellmembranen. Das Phospholipid Phosphatidylcholin ist ein essenzieller Nährstoff, der für den Transport von Fetten im Körper benötigt wird und die Gesundheit der Leber unterstützt. Phosphatidylcholin bildet in sogenannten cholinergen Synapsen eine Vorstufe des Neurotransmitters Acetylcholin. Untersuchungen zeigen, dass ein inverser Zusammenhang zwischen der Cholinversorgung und dem Auftreten von Demenzerkrankungen im Alter besteht.
Gegenüber synthetischen Cholinquellen, wie Cholinbitartrat, ist Cholin aus Phosphatidylcholin (Lecithin) besser bioverfügbar und führt nicht zur Bildung möglicherweise gefäßschädigender Abbauprodukte (Trimethylamin).
Im Vergleich zu Lecithinen zeichnet sich Krillöl besonders aus, da es keine Omega-6-Fettsäuren enthält, sondern Omega-3-Fettsäuren, die antientzündliche Eigenschaften aufweisen. Omega-3-Fettsäuren fördern die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems und werden aufgrund ihrer antidepressiven Wirkungen im klinischen Umfeld untersucht. Es gibt Studien, die zeigen, dass die Omega-3-Fettsäure Eicosapentaensäure (EPA) eine, mit pharmakologischen Wirkstoffen vergleichbare, antidepressive Wirkung hat, ohne entsprechende Nebenwirkungen hervorzurufen.