Bei einer ketogenen Ernährung kommt es zumindest anfangs zu einer vermehrten Ausscheidung von Natrium. Obwohl von verschiedenen Seiten eine Natrium-arme Ernährung empfohlen wird, kommen neuere Studien zu anderen Ergebnissen. Im Zuge der PURE-Studie wurden die Daten von mehr als 100.000 Teilnehmern über einen mittleren Beobachtungszeitraum von 8,2 Jahren ausgewertet. Die Natrium- und Kaliumausscheidung korreliert normalerweise mit der Zufuhr der Mineralstoffe und erlaubt eine genauere Einschätzung der Aufnahme, im Vergleich zu Fragebögen. Dabei zeigte sich, dass eine moderate Natriumaufnahme (10 – 12,5 g Kochsalz) und eine hohe Kaliumaufnahme mit der geringsten Sterblichkeit bzw. dem geringsten Risiko kardiovaskulärer Ereignisse verbunden ist. (O’Donnell, M., Mente, A., et al., bmj, 364, l772 (2019)) Es sollte deshalb über eine Natrium- und Kalium-Supplementation nachgedacht werden.
Bei einer ketogenen Ernährung wird die Kohlenhydrataufnahme bewusst drastisch reduziert, während Fett den überwiegenden Teil des Energiebedarfs deckt. Nach einer Adaptionsphase von wenigen Wochen kommt es zum physiologischen Zustand der Ketose, bei der aus Fetten in der Leber vermehrt Ketonkörper (Acetoacetat, β-Hydroxybutyrat) gebildet werden, die eine wasserlösliche Form des Energieträgers Acetyl-CoA darstellen. Zu einer Ketose kommt es ebenfalls während eines längeren Fastens. Als alternative Energiequelle können Ketonkörper unter vergleichsweise geringer Bildung von Sauerstoffradikalen verstoffwechselt werden. Eine ketogene Ernährung regt zudem die Neubildung von Mitochondrien an und erhöht die Konzentrationen der reduzierten Form des Redoxpuffers Glutathion in verschiedenen Geweben. Da diese Form der Ernährung mit einem veränderten Stoffwechsel bzw. einer verminderten Aufnahme verschiedener Mikronährstoffe einhergeht, ist eine Supplementation besonders empfehlenswert.
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