Diabetes mellitus: Stoffwechsel, oxidativer Stress und Mikronährstoffe

Gebhardt, P. (2020). Diabetes mellitus: Stoffwechsel, oxidativer Stress und Mikronährstoffe. AKOM, April 2020, 56-61.

Glucose aus der Nahrung führt zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels und zur Stimulation der Insulinausschüttung. Insulin regt die zelluläre Glucoseaufnahme und die hepatische Glykogenbildung an und verursacht dadurch ein Sinken des Blutzuckerspiegels. Ein zu niedriger Blutzucker führt dagegen zur Ausschüttung des Glukagons. Dies stimuliert die Gluconeogenese und führt zur Freisetzung von Glucose aus seiner Speicherform Glykogen, was einen Anstieg des Blutzuckers zur Folge hat.

Beim Diabetes mellitus kommt es durch die überhöhten Blutzuckerspiegel zur vermehrten Reaktion von Zuckern mit körpereigenen Proteinen. Das Immunsystem versucht, die entstandenen Glukosylierungsprodukte abzubauen. Dies führt zu einer Entzündungsreaktion, bei der Immunzellen vermehrt Sauerstoffradikale bilden. Die Glykosylierung körpereigener Strukturen wird jedoch durch Radikale weiter gefördert, sodass das Immunsystem weiter aktiviert wird und eine enorme oxidative Belastung entsteht. In der Folge werden Gefäße geschädigt und die typischen diabetischen Komplikationen entstehen. Durch die Stoffwechselsituation besteht bei Diabetikern ein erhöhter Bedarf an Mikronährstoffen. Eine Supplementation kann Stoffwechselparameter verbessern, die Entwicklung von Folgeschäden eindämmen und Arzneimittelnebenwirkungen in günstiger Weise beeinflussen.